13. Gerald Stourzh-Vorlesung zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie

Ute Daniel
Demokratiegeschichte "von oben" oder: Wie war Regieren um 1900 möglich?

4. Mai 2022

© Anne Hage/TU Braunschweig

Ute Daniel ist Universitätsprofessorin für Neuere Geschichte an der TU Braunschweig und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit einer großen Bandbreite an Themen der Kultur- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, die von der Geschichte der Weltkriege, der Höfe und des Hoftheaters sowie der Medien bis zur Konsumgeschichte, Geschlechtergeschichte und geschichtswissenschaftlichen Methodologie und Theorie reichen. Die Geschichte der Demokratie im langen 19. Jahrhundert gehört gegenwärtig zu ihren besonderen Forschungsinteressen.

Ausgewählte Veröffentlichungen: Arbeiterfrauen in der Kriegsgesellschaft 1914-1918 (1989, übers. ins Englische); Hoftheater: Zur Geschichte des Theaters und der Höfe im 18. und 19. Jahrhundert (1995); Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter (2001, mit zahlr. Neuaufl., übers. ins Spanische und Ungarische); 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War (Mithg. 2014); Beziehungsgeschichten. Politik und Medien im 20. Jahrhundert (2018); Postheroische Demokratiegeschichte (2020).

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Abstract

Die Geschichte der Demokratie wird oft anhand von Ereignissen erzählt, die in ihrer Abfolge demokratisierende Wirkungen hervorbrachten. Allem voran sind es Erweiterungen des Wahlrechts, die in diesen Erzählungen als Vorstufen der heutigen Demokratie hervorgehoben werden. Zweifellos sind Wahlrechtserweiterungen wichtige Bestandteile einer Geschichte der Demokratie. Aber welche Wirkungen waren es, die in ihrer jeweiligen Zeit von ihnen ausgingen? Der Vortrag geht dieser Frage am Beispiel des Deutschen Kaiserreichs und Großbritanniens um 1900 nach. In beiden Ländern wurden die Folgen der Wahlrechtserweiterungen, wenn man die zeitgenössischen Wahrnehmungen der politischen Akteure und Kommentatoren ernst nimmt, im Zusammenhang mit Veränderungen des jeweiligen politischen Systems wahrgenommen, die die Zeitgenossen alarmierten - allerdings nicht unbedingt aus den Gründen, die man von heute aus erwarten würde.

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Grußworte und Einleitung:
Vizedekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät Dorothea Nolde
Sprecherin des Forschungsschwerpunktes Demokratie und Menschenrechte Claudia Kraft
Sprecherin des Forschungsschwerpunktes Diktaturen – Gewalt – Genozide Kerstin Jobst
für das Organisationsteam der Gerald Stourzh-Vorlesungen: Birgitta Bader-Zaar

Vortrag von Ute Daniel

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